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Darstellung der Handlungsspielräume

Ein effektiver Ausbau erneuerbarer Energien erfordert einen systematischen und integrierten Ansatz, der sowohl technische als auch soziale, ökologische und rechtliche Aspekte berücksichtigt. Von der Bedarfsanalyse über die strategische Flächensicherung bis hin zur langfristigen Einbindung der Bevölkerung und dem Monitoring – jeder Schritt ist entscheidend, um eine nachhaltige und akzeptierte Energiewende auf lokaler Ebene zu ermöglichen. Eine strukturierte Vorgehensweise, die auf fundierter Datenbasis, enger Kooperation zwischen verschiedenen Akteuren und transparenter Bürgerbeteiligung aufbaut, bildet die Grundlage für erfolgreiche Projekte im Bereich erneuerbarer Energien. Die folgenden Handlungsfelder und Maßnahmen skizzieren die wesentlichen Schritte eines ganzheitlichen Entwicklungsprozesses. 
 
Nachdem Klarheit über diese prozessualen Aspekte hergestellt worden ist, lassen sich die notwendigen Schritte unternehmen, um die richtigen Ansatzpunkte für die Akzeptanzgewinnung zu gehen.

Bedarfsanalyse 
Durchführung einer Bedarfsanalyse zur Identifizierung der benötigten Flächen für erneuerbare Energien (z. B. Windkraft, Solarenergie) unter Berücksichtigung lokaler Ziele und rechtlicher Rahmenbedingungen. 

Datensammlung
Sammlung und Analyse von Daten zu verfügbaren Flächen, bestehenden Nutzungen, ökologischen Schutzgebieten und möglichen Nutzungskonflikten unter Einsatz von GIS-Systemen.

Netzwerkaufbau
Aufbau von Kooperationen und Netzwerken mit anderen Kommunen, der Landesenergieagentur, Planungsbüros und Forschungseinrichtungen.

Flächensicherung
Identifikation und strategische Sicherung von geeigneten Flächen. Dies kann durch Kauf, Pacht oder langfristige Nutzungsverträge geschehen. Dabei sollten auch Flächen berücksichtigt werden, die durch Flächenpooling optimiert genutzt werden können.

Flächenpooling-Strategie
Entwicklung einer Flächenpooling-Strategie in Zusammenarbeit mit Grundstückseigentümern, um kleinere Parzellen zu größeren, nutzbaren Einheiten zusammenzufassen.

Einbindung der Bürger
Start von Bürgerbeteiligungsprozessen, einschließlich öffentlicher Informationsveranstaltungen, Umfragen und Workshops, um die Meinungen und Wünsche der Bürger einzubeziehen und Akzeptanz zu schaffen.

Erstellung von Bebauungsplänen
Ausarbeitung und Verabschiedung von Bebauungsplänen, die klare Gestaltungsrichtlinien für erneuerbare Energieprojekte festlegen und Nutzungskonflikte minimieren.

Ausschreibungen und Partnerwahl
Durchführung von Ausschreibungen zur Auswahl geeigneter Projektentwickler und Investoren für die Umsetzung der Energieprojekte.

Planungs- und Genehmigungsverfahren
Einleitung der notwendigen Planungs- und Genehmigungsverfahren unter Berücksichtigung der festgelegten baurechtlichen Vorgaben und unter Einbindung der relevanten Interessengruppen.

Fortlaufende Beteiligung
Durchführung von Exkursionen zu den Baustellen und Informationsveranstaltungen, um die Bevölkerung über den Fortschritt zu informieren und weiterhin in den Prozess einzubinden.

Inbetriebnahme
Offizielle Inbetriebnahme der erneuerbaren Energieanlagen. Organisation von Eröffnungsveranstaltungen, um die Öffentlichkeit einzubeziehen und den Erfolg der Projekte zu feiern.

Langfristiges Monitoring
Etablierung eines langfristigen Monitoring-Systems, um die Auswirkungen auf die Gemeinde zu bewerten.

Kontinuierliche Kommunikation
Aufrechterhaltung einer offenen Kommunikation mit der Bevölkerung, um Feedback zu sammeln und eventuelle Anpassungen vorzunehmen. Fortlaufende Information über den Nutzen der Projekte und deren Beitrag zur lokalen Energiewende.1

Weiterführende Literatur

Ein Leitfaden der Energieagentur Hessen (LEA) beschreibt die Bandbreite kommunaler Einflussgrößen, dabei kann die Kommune in unterschiedlichem Umfang aktiv werden mit Vorteilen, Grenzen und bestimmten Anforderungen. Beleuchtet werden Steuerungsmöglichkeiten, Planung, Genehmigung und Umsetzung von FF-PVA, verschiedene Rollen der Kommune und Praxisbeispiele. 

Die Energieagentur NRW (NRW.energy4climate) hat die rechtlichen Grundlagen der Freiflächen-PV-Steuerung Ende 2024 in einer Arbeitshilfe zusammenstellen lassen, insbesondere die Themen Kommunale Planungshoheit, Planungsrechtlichte Grundlagen für FF-PVA und die Möglichkeit der Alternativenprüfung werden dargestellt. 

1 Musall, F. D., & Kuik, O. (2011). Local acceptance of renewable energy—A case study from southeast Germany. Energy Policy, 39(6), 3252-3260.

Kontakt

Sabine Eling-Saalmann

Koordinatorin Servicestelle Erneuerbare Energien

Tel.: (0391) 5067-​4047
E-​Mail: eling-saalmann(at)lena-​lsa.de

Claudia Jahn

Koordinatorin Servicestelle Erneuerbare Energien

Tel.: (0391) 5067-​4046
E-​Mail: jahn(at)lena-​lsa.de