Klimaschutz macht Schule: Die Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt GmbH (LENA) hat gemeinsam mit dem Unabhängigen Institut für Umweltfragen (UfU) digitale Lerninhalte zu verschiedenen Klimaschutz- und Energiethemen entwickelt, die ab sofort über die Lernplattform „Moodle“ abgerufen werden können. Die offizielle Freischaltung der Inhalte erfolgte heute am Christian-Wolff-Gymnasium in Halle (Saale) durch Energiestaatssekretär Thomas Wünsch, Schulleiter Andreas Slowig und LENA-Geschäftsführer Marko Mühlstein. Darüber hinaus erhielt die Schule einen zur Projektdurchführung bestimmten Klassensatz Messgeräte sowie das bereits seit 2014 im Land etablierte Lehrerhandbuch „Energiesparprojekte für Schulen in Sachsen-Anhalt“.
Das neue digitale Bildungsangebot soll den Schülerinnen und Schülern ein fundiertes Wissen zur Alltagsrelevanz von Klimathemen sowie zu physikalischen Grundlagen und Erneuerbaren Energien vermitteln und ein Bewusstsein für die Auswirkungen des eigenen Handelns schaffen.
Energie-Staatssekretär Thomas Wünsch: „Klimaschutz hat für viele Jugendliche Priorität; das zeigt etwa die große Beteiligung an Aktionen von ′Fridays for Future‘ und anderen Initiativen. Wer das Klima aktiv schützen und damit Zukunft sichern will, der braucht frühzeitig fundiertes Wissen, gerade zu Energiethemen. Die LENA bringt dies jetzt digital und zeitgemäß auf den Punkt, um interessierte Schülerinnen und Schüler zum übergreifenden Lernen zu motivieren. Die modernen Lerninhalte sind damit ein Baustein für mehr Klimaschutz in Sachsen-Anhalt.“
„Ein innovatives Unterrichtskonzept zum Energiesparen mit digitalen und analogen Elementen, das die bestehende Diskrepanz zwischen Umweltbewusstsein und umweltgerechtem Verhalten zu schließen hilft, ist in unseren Schulen herzlich willkommen. Besonders gelungen erscheint mir bei der LENA die Verknüpfung des Klimawandels als globaler Problemstellung mit der alltäglichen Verhaltenspraxis in der Schule. Viel zu oft noch kommt in den Diskussionen zur Energiewende der einfachste Beitrag zum Klimaschutz zu kurz, nämlich Energieressourcen gar nicht erst unnötig zu verbrauchen. In diesem Sinne wünsche ich „LENA_digital“ nachhaltigen Erfolg“, so Schulleiter Andreas Slowig.
„Themen wie der Klimawandel und die Energiewende sowie der verantwortungsvolle Umgang mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen sind aktueller denn je und besonders bedeutsam für die nachfolgenden Generationen. Mit dem digitalen Bildungsangebot möchten wir Schülerinnen und Schülern der Klassenstufen 6-9 entsprechende Grundlagen und Zusammenhänge vermitteln und ihnen ihre eigene Handlungsmacht und -verantwortung bewusstmachen“, erläutert LENA-Geschäftsführer Marko Mühlstein.
Im Rahmen einer Kooperation wird die LENA das Christian-Wolff-Gymnasium in den kommenden Monaten aktiv bei der Anwendung der Inhalte mit ihrem Know-how unterstützen und das von der Schule übermittelte Nutzer-Feedback für die Optimierung des Systems verwenden. Mit dem offiziellen Startschuss stehen die digitalen Lerninhalte aber auch allen anderen Schulen im Land zur Verfügung.
Hintergrund zu den Lernmodulen
Die Idee, Lerninhalte zu Energie- und Klimaschutzthemen auch digital anzubieten, ist während der coronabedingten Digitalisierungswelle an Sachsen-Anhalts Schulen entstanden. Schließlich hat die Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt das Unabhängige Institut für Umweltfragen (UfU) damit beauftragt, entsprechende Inhalte für die Lernplattform „Moodle“ zu entwickeln. Das entstandene Angebot beinhaltet insgesamt drei Kurse, die wiederum aus mehreren Lerneinheiten bestehen. Diese richten sich an Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 6-9 und können innerhalb von 60 bis 90 Minuten absolviert werden.
Die Kurse vereinen unterschiedliche Lernmethoden miteinander - so genanntes „blended learning“ – und bestehen aus Online-Quiz, kurzen Filmspots, virtuellen Dialogen und Rätseln sowie aus Aufgaben, die die Schülerinnen und Schüler in Form von Experimenten, Tagebucheinträgen, Wetterberichten etc. zu Hause selbständig analog durchführen sollen. Der Methodenmix kombiniert E-Learning mit Präsenz-Unterricht und analogen Aufgaben für zu Hause.
Die Module sind so konzipiert, dass sie unabhängig voneinander und nacheinander absolviert werden können. Je mehr Inhalte aus den Modulen durchgeführt werden, desto stärker erschließt sich den Schülerinnen und Schülern die Komplexität der Themen Klimawandel und Energie für ihren Alltag – zu Hause sowie in der Schule.
Zwei der Kurse können komplett eigenständig erarbeitet werden, der dritte erfordert einen Energierundgang an der Schule. Begleitet wird jeder Kurs durch ergänzende Materialien wie dem Lehrerhandbuch oder der Schulbroschüre der LENA, verschiedenen Handreichungen oder einer Messgeräteempfehlung.