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Informationen und Argumente zum Ausbau der Windenergie

Wie erreichen wir mit Windkraft das Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2045?

Um das Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2045 zu erreichen, muss die installierte Leistung von Windenergieanlagen an Land auf 160 Gigawatt im Jahr 2040 gesteigert werden. Bis Ende 2030 sollen 115 Gigawatt Windenergie an Land installiert sein (Quelle: § 4 EEG 2023). Ausgehend von 58 Gigawatt installierter Leistung in 2022, bedeutet das einen Zubau von durchschnittlich 10 Gigawatt installierter Leistung pro Jahr.

Viel Energie auf wenig Fläche

Fläche ist in Deutschland ein immer knapperes Gut. Aus diesem Grund ist es wichtig, diese möglichst effizient und umweltschonend zu nutzen. Windenergie erzielt mit großem Abstand den höchsten Energieertrag pro Fläche. Laut einer Studie des Thüneninstituts hat die Windkraft einen durchschnittlichen Energieertrag von 20.000 MW/ha. Zum Vergleich: eine Freiflächen-PV-Anlage bringt 1.000 MW/ha, Bioenergie produziert einen Ertrag von ca. 60 MW/ha. Bei Blick auf den konkreten Haushaltsstromverbrauch wird es noch deutlicher: Eine vierköpfige Familie verbraucht gut 4.000 kW/h Strom im Jahr. Würden sie ihren Strom ausschließlich aus der Energie von Biogasanlagen beziehen, dann bräuchten sie eine Fläche von 2.759 m² pro Jahr – bei Photovoltaik wären es 53 m² und bei Windenergie nur 0,2 m² (Quelle: Erneuerbare Energien in Zeiten der Flächenkonkurrenz - lumbricus.world). 

Für eine Windenergieanlage wird durchschnittlich nur rund ein halber Hektar Freifläche benötigt. Zum Vergleich: Ein Fußballfeld ist 0,7 Hektar groß. Während der Errichtung der Windenergieanlage entsteht ein temporärer Flächenbedarf von ca. 0,8 bis 1 Hektar u.a. für den Baukran und Zufahrtswege. Ein Teil davon wird gleich nach der Fertigstellung wieder bepflanzt bzw. renaturiert. Übrig bleibt eine durchschnittlich benötigte Fläche von 0,46 Hektar pro Windrad.

Landwirtschaft und Energieproduktion auf einer Fläche

Bei der Windenergienutzung können die Flächen eines Windparks zwischen den Windenergieanlagen weiterhin land- und forstwirtschaftlich genutzt werden. Damit sind doppelte Erträge auf der Fläche möglich: Energie aus dem Windrad und Erträge aus der Bewirtschaftung der land- und forstwirtschaftlichen Flächen.

Windenergie erzeugt Wertschöpfung in der Region

Für Kommunen im ländlichen Raum ergeben sich direkte Wertschöpfungseffekte aus der Windenergie. Finanzielle Beteiligung von Kommunen und Bürgern sowie Einbindung von lokalen Unternehmen in den Bau und Betrieb von Windenergieanlagen schaffen unmittelbare Wertschöpfung in den Standortkommunen. Das Beispiel des Windparks Druiberg in Dardesheim zeigt wie kommunale und bürgerschaftliche Mitbestimmung, Mitgestaltung und finanzielle Beteiligung zu mehr Wertschöpfung und damit zu einem hohen Rückhalt für die Windenergie vor Ort beitragen.

Noch mehr gute Gründe für Windenergie

  • Der Einsatz von Windenergie reduziert die CO2-Emmissionen und trägt zur Bekämpfung des Klimawandels bei. Eine Windkraftanlage mit drei Megawatt Leistung vermeidet rund 3.600 Tonnen CO2 pro Jahr. 2017 wurden durch Windenergie 71 Millionen Tonnen Treibhausgase eingespart. Das ist mehr als ganz Portugal ausstößt und wichtig, um die internationalen Klimaschutzziele zu erreichen (5_Gruende_fuer_Windenergie.pdf (wind-energie.de) Die Energie, die für die Herstellung eines Windrads benötigt wird, hat sich bereits nach einem halben Jahr wieder eingespielt.
     
  • Eine Anlage mit einer Leistung von 3 Megawatt versorgt durchschnittlich 2.000 bis 3.500 Haushalte mit sauberem Strom. Eine Neuanlage mit ca. 6,6 Megawatt kann bis zu 7000 Haushalten versorgen. broschuere-deutschland-gewind.pdf (wind-rat.de)
     
  • Windenergie schafft Arbeitsplätze in der Herstellung, Installation und Wartung von Windenergieanlagen. 2021 waren laut Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz 160.000 Menschen in der Windbranche in Deutschland tätig. broschuere-deutschland-gewind.pdf (wind-rat.de)
     
  • Während konventionelle Kraftwerke in wenigen Regionen liegen, findet die Windenergie überall in Deutschland statt. Davon profitieren besonders ländliche Regionen. An fast jedem zweiten Windpark sind Bürger mittlerweile beteiligt. Steuereinnahmen, Kommunalabgaben, Fördervereine und Stiftungen ermöglichen wichtige Investitionen, z. B. in Infrastruktur, Wegebau oder Kindergärten. Damit kommt die Windenergie allen zugute.
     
  • Der Abbau von Rohstoffen im Tagebau ist mit einem unwiderruflichen Eingriff in Landschaft und Böden verbunden. Allein im Braunkohletagebau wurden während der letzten 95 Jahre in Deutschland mehr als 250 Orte und Siedlungen weggebaggert. Rund 110.000 Menschen verloren für immer ihre Heimat und mussten umgesiedelt werden. Noch heute werden Täglich 1,6 ha Landschaftsfläche für die Braunkohle vernichtet. Quelle: Umweltbundesamt 
    Eine Windenergieanlage wird nach ihrer Betriebszeit von ca. 25 Jahren vollständig und ohne Altlasten auf der Fläche zurückgebaut. Die Fläche kann innerhalb von kurzer Zeit renaturiert werden.

Ziel für den Windenergieausbau: Ein Flächenbeitragswert von 2%

In Deutschland soll 2032 ein Flächenanteil von zwei Prozent für Windenergie zur Verfügung stehen. Die Bundesländer müssen dabei einen unterschiedlich hohen Beitrag leisten. Sachsen-Anhalt soll -ähnlich wie andere Flächenländer 2,2 Prozent seiner Fläche beisteuern, um damit den geringeren Flächenbeitrag von Stadtstaaten wie Berlin, Hamburg und Bremen auszugleichen.

Windenergie (sachsen-anhalt.de)

Wo stehen wir in Sachsen-Anhalt?

In Sachsen-Anhalt drehen sich aktuell 2.961 Windräder mit einer installierten Leistung von 5.559,70 MW (Stand Dezember 2023). Damit belegt Sachsen-Anhalt im Ranking der Bundesländer den fünften Platz.  
Windenergie (sachsen-anhalt.de)

Wo müssen wir hin?

In Sachsen-Anhalt sollen bis 2027 zunächst 1,8 Prozent der Landesfläche für Windenergie gesichert sein. Bis 2032 steigt der Anteil auf 2,2 Prozent.

Aktuell sind in Sachsen-Anhalt rund 1,12 Prozent der Landesfläche planungsrechtlich für die Windenergienutzung gesichert bzw. finden sich in Aufstellung. Viele Windenergieanlagen im Land stehen außerhalb ausgewiesener Vorrang- und Eignungsgebiete; auf ihnen kann aus planungs- bzw. genehmigungsrechtlichen Gründen derzeit kein Repowering erfolgen. Ziel des Landes ist es, dass an möglichst vielen dieser Standorte alte Windkraftanlagen repowert werden können.

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Ansprechpartnerin

Sabine Eling-Saalmann

Koordinatorin Servicestelle Erneuerbare Energien

Tel.: (0391) 5067-​4047
E-​Mail: eling-saalmann(at)lena-​lsa.de

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