Menu
menu

Die Industrie- und Gartenstadt Leuna ist Energiekommune des Monats

Die Stadt Leuna ist von der Agentur für Erneuerbare Energien zur Energie-Kommune des Monats April ernannt worden.

Am 21. Mai 2021 hat die Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft und Energie des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Claudia Dalbert, gemeinsam mit der Präsidentin des Landesverbandes Erneuerbare Energie Sachsen-Anhalt, Julia Brandt, und dem Geschäftsführer der Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt GmbH (LENA), Marko Mühlstein, die Kommune offiziell ausgezeichnet. 

Hierfür wurden ein Auszeichnungsschildschild und eine Urkunde an Bürgermeisterin Dr. Dietlind Hagenau übergeben. 

Klimaschutzkonzept, energetische Sanierung von städtischen Wohn- und Gewerbeflächen, Energieberatung für Bürgerinnen und Bürger, Klimaschutzkampagne "Leuna Solar", Elektromobilität, kommunales Förderprogramm "Zukunft Leuna" - "Sie haben die Auszeichnung verdient!" sagte Umwelt- und Energieministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert sichtlich beeindruckt gegenüber Leunas Bürgermeisterin Frau Dr. Hagenau und den Vertretern des Stadtrates und der Stadtverwaltung. "Der Klimawandel ist Realität und wir brauchen mehr Kommunen wie die Stadt Leuna, die sich den aktiven Klimaschutz auf die Fahnen schreiben".

Dem schloss sich die Präsidentin des Landesverbandes Erneuerbare Energie Julia Brandt an: "Die Agentur für Erneuerbare Energien e.V. in Berlin und unser Verband haben sich bewusst dafür entschieden, besondere kommunale Vorbilder in Sachsen-Anhalt als "Energiekommune des Monats" auszuzeichnen. Die Kommunen müssen die Zugpferde für die Energiewende und den Klimaschutz sein."

Hintergrund zur Auszeichnung der Stadt Leuna als "Energie-Kommune":

Die Stadt Leuna zeigt, dass umweltverträgliche Industrie-Lösungen schon heute im großen Maßstab funktionieren. Mit über 10.000 Beschäftigten und einem Umsatz von 318 Millionen Euro im Jahr 2018 ist der Chemiestandort das industrielle Zentrum in Mitteldeutschland und einer der größten Emittenten von Treibhausgasen. In Leuna werden relevante Prozesse weiter optimiert und neue Fertigungstechnologien für Elektrolyseure in Richtung Großserie sowie die Entwicklung innovativer Systemkomponenten unter realen Bedingungen getestet. Bis 2022 sollen zwei Pilotprojekte erproben, wie im großindustriellen Maßstab möglichst effizient grüner Wasserstoff produziert werden kann.

Bei Fertigstellung im Jahr 2022 wird die Anlage in Leuna voraussichtlich die weltweit größte ihrer Art sein: Allein in dieser Anlage soll zukünftig genug Wasserstoff produziert werden, um bis zu 600 Brennstoffzellen-Busse für ein Jahr mit Wasserstoff zu versorgen.

Eine zweite Pilotanlage, die bereits in diesem Jahr in Betrieb gehen wird, soll gemeinsam mit dem Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse (CBP) sowie dem Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen (IMWS) die Produktion von grünem Wasserstoff ebenfalls weiter erproben und so beispielsweise für Power-to-X- oder Power-to-Liquid-Projekte genutzt werden. 

Darüber hinaus hat die Stadt hat in den letzten Jahren mit dem Aufbau einer städtischen Ladeinfrastruktur begonnen: mit Ladesäulen auf dem Parkplatz der lokalen Sporthalle, der Schwimmhalle, dem Gesundheitszentrum sowie dem Einkaufspark. Ziel ist die flächendeckende Versorgung der Bürgerinnen und Bürger sowie der Pendlerinnen und Pendler mit öffentlichen Ladestationen durch die Stadt in Zusammenarbeit mit dem lokalen Energieversorger. Gleichzeitig wird die städtische Flotte nach und nach auf E-Mobilität umgestellt. Schon heute werden elektrische Nutzfahrzeuge auf dem Bauhof genutzt und städtische E-Fahrräder sowie ein Elektroauto für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Rathauses zur Verfügung gestellt. 

Mittels konsequenter energetischer Sanierungen der städtischen Wohn- und Gewerbeflächen werden zudem bereits heute jährlich ca. 630 Tonnen CO2 in Leuna eingespart. Aktuell sollen durch die Sanierung der Alten Post und deren Umnutzung als Wohngebäude jährlich weitere 140 Tonnen CO2 gespart werden. Bei kommunalen An- und Neubauten werden seit einigen Jahren nachhaltige Heizungssysteme realisiert sowie die Installation von Photovoltaikanlagen auf kommunalen Dächern vorangetrieben.