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Grüne Energie wird vor Ort faire Energie

Kommunale Gestaltungsspielräume für lokale Wertschöpfung und bürgerliche Teilhabe wurden in Dardesheim beraten

Zum zweiten Mal in diesem Jahr haben die Landesenergieagentur LENA, die Stadt Dardesheim und der Dardesheimer Windpark Druiberg Städte und Gemeinden in die „Stadt der Erneuerbaren Energie“ nach Dardesheim eingeladen, um gemeinsam Möglichkeiten zu beraten, wie Kommunen bei heimischen Energiewende-Projekten „möglichst hohe lokale Wertschöpfung und Bürgerbeteiligung“ erreichen können. Über 100 interessierte Akteure, darunter Kommunalvertreter aus über 40 Städten und Gemeinden des Landes, Vertreter von Ministerien und Regionalen Planungsgemeinschaften, Verbänden und Vereinen kamen dazu am 22. September nach Dardesheim.

Sachsen-Anhalts Energieminister Prof. Dr. Armin Willingmann, der in diesem Jahr auch den Vorsitz der Energieministerkonferenz inne hat, stellte gemeinsam mit seinem zuständigen Abteilungsleiter die Eckpunkte für ein Gemeinde- und Bürgerbeteiligungsgesetz in Sachsen-Anhalt vor. Er schätzt das zukünftige Beteiligungsgesetz als wichtigen Motor für den Rückhalt der Erneuerbaren Energien im ländlichen Raum ein:
„Beim Ausbau der erneuerbaren Energien wird der Turbo eingelegt. Dafür braucht es einerseits geeignete Flächen sowie schnellere Verfahren zur Planung und Genehmigung. Andererseits müssen wir die Bevölkerung aber auch wesentlich besser einbeziehen, um die Akzeptanz für die Energiewende zu stärken. Die Menschen vor Ort sollen künftig direkt von jedem neuen Windrad profitieren, dass sich in ihrer Nähe dreht. Die Möglichkeiten dafür reichen von vergünstigtem Bürgerstrom über persönliche finanzielle Beteiligungen bis hin zu Zuwendungen an die Kommune, die damit freiwillige Leistungen wie etwa ein Freibad unterhalten kann. Dafür werden wir noch in diesem Jahr einen entsprechenden Gesetzentwurf vorlegen. So wird aus grüner Energie vor Ort faire Energie.“

Mehr Fairness in Energiewendeprojekten sowie die Absicherung möglichst großer Vorteile durch Windkraft- und Solarprojekte für die Standortgemeinden und ihre Einwohner waren vorrangige Inhalte der Informationsveranstaltung. Es wurden konkrete Projekte vorgestellt, in denen unter anderem in Dardesheim, aber auch in der Stadt Südliches Anhalt, mit dem Ausbau Erneuerbarer Energien ein hohes Maß an Zustimmung und Zufriedenheit der Anwohner wie auch der umliegenden Gemeinden erreicht werden kann.

Zudem konnte aufgezeigt werden, welche entscheidende Rolle Kommunen spielen können, wenn sie ihre Gestaltungsspielräume bei Windenergie- oder Photovoltaikprojekt von Anfang an nutzen und damit bestimmen können, unter welchen Konditionen ein Windpark gebaut und betrieben wird.

In welcher Form Gemeinden durch die in §6 des neuen EEG verankerten Kommunalbeteiligung auch bei bereits bestehenden Windenergie- und PV-Anlagen profitieren können, wurde ebenso erläutert und diskutiert wie Möglichkeiten, die Bürgerinnen und Bürger haben, sich direkt an einem in der Nachbarschaft entstehenden Windpark zu beteiligen.

Die Teilnehmer konnten durch die Veranstaltung entscheidende Impulse für lokale Wertschöpfung sowie finanzielle Teilhabe von Kommunen und Bürgern beim flächenmäßigen Ausbau von Windenergie und Photovoltaik mitnehmen und nicht zuletzt die Gewissheit, dass die Servicestelle Erneuerbare Energien bei der LENA ihnen in diesen Fragen zur Seite steht.

Pressemitteilung zum Download

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