Am Dienstag, den 4. November, wurden gleich zwei „Grüne Hausnummern Sachsen-Anhalt“ in Burg (bei Magdeburg) übergeben. Familie Illies erhielt die Auszeichnung für die energetische Sanierung ihres denkmalgeschützten Haupthauses eines Vierseitenhofes. Familie Radke hingegen wurde für den energieeffizienten Neubau ihres kleinen, aber feinen Alterswohnsitzes ausgezeichnet. Für die überwiegende Nutzung nachwachsender Baustoffe - in diesem Fall vorrangig Holz - erhielt sie sogar das Zusatzprädikat „PLUS“.
Überreicht wurden die beiden individuell angefertigten Hausnummern heute durch Energiestaatssekretär Thomas Wünsch, den Bürgermeister der Stadt Burg, Philipp Stark, Thomas Rochel von der Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt und dem Prokuristen der Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt (LENA), Dirk Trappe. Zusätzlich erhielten die Familien eine Urkunde als Anerkennung für ihr besonderes Engagement im Interesse des Klimaschutzes. Auch die an der Sanierung bzw. am Bau beteiligten Handwerksfirmen aus Sachsen-Anhalt wurden mit einer Urkunde gewürdigt.
„Grüne Hausnummer PLUS“ für energieeffizienten und nachhaltigen Neubau
Familie Radke hat ihr Wohngebäude überwiegend mit nachwachsenden Baustoffen – vorrangig Holz - errichtet. Der geplante Alterswohnsitz wurde mit Blick auf den eigenen CO2-Fußabdruck bewusst klein gehalten und besitzt eine Nettowohnfläche von 79 Quadratmetern. Zwei Zisternen mit einem Volumen von jeweils 1.500 Litern dienen jeweils als Regen- und Abwassersammler. Das gesammelte Regenwasser kann mithilfe mehrerer Filter und einer UV-Reinigung erwärmt und über einen Photovoltaik-Hybridboiler für Bad und Waschmaschine bereitgestellt werden. Das Abwasser aus der zweiten Zisterne kann dank zweier sogenannter „Trockentrenntoiletten“ noch zur Gartenbewässerung genutzt werden. Die Wärmeversorgung erfolgt mittels eines Split-Klimagerätes der Firma Midea, das als einziges in dieser Leistungsklasse das Siegel „Blauer Engel“ trägt. Der Stromanschluss wird darüber hinaus durch ein Balkonkraftwerk und einen zugehörigen Batteriespeicher ergänzt.
„Grüne Hausnummer“ für energetische Sanierung eines Vierseitenhofes
Familie Illies hingegen hat 2024 im Burger Ortsteil Reesen das 1911 errichtete und denkmalgeschützte Haupthaus eines Vierseitenhofes zum Effizienzhaus 70 saniert. Das Gebäude verfügt über eine Photovoltaikanlage und einen Batteriespeicher. In den kommenden Monaten ist die Umsetzung eines Mieterstrommodells geplant, sodass die vier zugehörigen Wohneinheiten direkt von dem hauseigenen Sonnenstrom profitieren können.
Energiestaatssekretär Wünsch betont: „Ich freue mich, dass nun auch in Burg die ersten Grünen Hausnummern zu finden sind. Die heutigen Auszeichnungen zeigen gleichzeitig, dass Energieeffizienz viele Gesichter haben kann – vom klimafreundlichen Neubau des Alterswohnsitzes bis hin zur Sanierung eines denkmalgeschützten Mehrfamilienhauses. Ich hoffe, dass dieses Engagement der Eigentümerfamilien für mehr Klimaschutz viele Nachahmer finden – in Burg wie auch in ganz Sachsen-Anhalt.“
Dirk Trappe ergänzt: „Die beiden ausgezeichneten Gebäude in Burg könnten unterschiedlicher kaum sein – und genau das macht sie so wertvoll. Sie beweisen, dass sowohl bei historischen Gebäuden als auch beim modernen Neubau hohe energetische Standards erreichbar sind, wenn Engagement und Fachwissen zusammenkommen. Solche Beispiele zeigen ganz praktisch, wie Energiewende im Gebäudebereich funktioniert und sie tragen aktiv zum Klimaschutz bei.“
Mit den beiden Auszeichnungen von Familie Radke und Familie Illies sind nun insgesamt 77 „Grüne Hausnummern“ in ganz Sachsen-Anhalt zu finden, zehn davon allein im Landkreis Jerichower Land und zwei in der Kreisstadt Burg.





