Seit 2014 nimmt die Stadt Dessau-Roßlau am European Energy Award (eea), einem europäischen Energiemanagement- und Zertifizierungsverfahren, teil. Mit dem Preisgewinn in den Jahren 2015 und 2019 sowie dem begonnenen Rezertifizierungsprozess übernimmt Dessau-Roßlau eine Vorreiterrolle im Land. Nun wurde hierfür die Kooperation mit der Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz Sachsen-Anhalt (SUNK) und der Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt GmbH (LENA) verlängert.
Seit 2016 begleitet die LENA gemeinsam mit der SUNK die eea-Prozesse teilnehmender Kommunen im Land und gibt wichtige finanzielle Unterstützung. Gemeinsam kann diese Kooperation bis zum Jahr 2023 sichergestellt werden, sodass die Stadt Dessau-Roßlau, angespornt von der erneuten Verleihung des eea, nun verkünden konnte: „Wir machen weiter!“.
Die Teilnahme am European Energy Award brachte deutliche Effekte für die Kommune hervor. Besonders im Bereich des städtischen Verkehrs konnten bereits Maßnahmen umgesetzt werden, wie zum Beispiel der Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektro-Fahrzeuge, die Umrüstung der Busflotte auf klimaschonende Antriebstechniken oder Straßenumbaumaßnahmen zur Verkehrsberuhigung.
Zum begonnenen Rezertifizierungsprozess und der weiteren Kooperation mit LENA und SUNK sagt der Oberbürgermeister der Stadt Dessau-Roßlau, Herr Peter Kuras:
„Die Stadt Dessau-Roßlau war 2015 die erste Stadt in Sachsen-Anhalt, die den European Energy Award erhalten hat. Auch hat die Stadt im Jahr 2019 als erste Stadt in Sachsen-Anhalt die Zertifizierung erhalten. Wir freuen uns, dass wir den eingeschlagenen Prozess fortführen dürfen und sind stolz auf die bereits umgesetzten Maßnahmen. Natürlich hat unsere Stadt am 28.03.2020 wieder an der Earth Hour teilgenommen. Für Radfahrer soll die Fahrradabstellanlage auf dem Bahnhofsvorplatz umgestaltet werden, so dass zukünftig auch abschließbare Fahrradräume zur Verfügung stehen werden. Außerdem bezuschusst die Stadt Dessau-Roßlau die Anschaffung eines Schienenfahrzeuges im Rahmen des Projektes „Trains“, dessen Ziel es ist, umweltverträgliche Antriebe für Schienenverkehrssysteme einzusetzen."
Am 23.07.2020 konnte auch die bereits zweite Auszeichnung im Wettbewerb „Grüne Hausnummer“ an einen Dessauer übergeben werden.
Trotz der aktuellen Schwierigkeiten unter den Bedingungen der Pandemie ist wieder eine Teilnahme an der Europäischen Mobilitätswoche geplant, in welche erneut ein Radverkehrskongress eingebettet werden soll. Neue innovative Projekte stehen an. So erhält die Stadtpflege von der Hochschule Anhalt für das Projekt „SmartLighting“ die Sensorik für ein Beleuchtungssystem, mit welchem im Zeitraum August bis Dezember 2020 zwölf Straßen ausgerüstet werden. Die Straßenlaternen werden erst dann leuchten, wenn sich auf der jeweiligen Straße ein Fahrzeug nähert.“ so der Oberbürgermeister.
Derzeit befasst sich die Kommune mit der Fortschreibung des städtischen Klimaschutz- und Mobilitätskonzeptes. Geplant ist außerdem die Umstellung der städtischen Liegenschaften auf Ökostrom sowie die Optimierung des Betriebs, um Energie einzusparen. Mit diesen Maßnahmen soll nicht nur ein Beitrag zum Klimaschutz, sondern auch zur Entlastung des kommunalen Haushalts geleistet werden. Zukünftig sollen diese Maßnahmen von einem Klimaschutzmanager koordiniert werden.
Hintergrund zum European Energy Award:
Der European Energy Award (eea) ist ein internationales Qualitätsmanagementsystem und Zertifizierungsverfahren, mit dem die Energie- und Klimaschutzaktivitäten einer Kommune erfasst, bewertet, geplant, gesteuert und regelmäßig überprüft werden, um Potenziale der nachhaltigen Energiepolitik und des Klimaschutzes identifizieren und nutzen zu können. Die Teilnehmenden unterziehen sich dabei einem Qualitätsmanagementverfahren, an dessen Ende die Zertifizierung und die Auszeichnung stehen. Erst wenn mindestens 50 Prozent aller geforderten Punkte des umfangreichen eea-Maßnahmenkatalogs erzielt wurden, ist die Auszeichnung mit dem European Energy Award möglich.