In der vergangenen Woche (11. Juni 2025) fand in Rochau (Altmark) bereits die dritte jährliche Informationsveranstaltung des Landesnetzwerks Bürgerenergie Sachsen-Anhalt und der Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt (LENA) statt. Über 50 Kommunalvertreterinnen und
-vertreter aus dem Land diskutierten „Handlungsspielräumen bei Erneuerbare-Energien-Projekten“.
Regionale Wertschöpfung durch Erneuerbare Energien - kaum ein anderes Feld birgt so viel Potenzial: bei Bürgerenergieprojekten können bis zu 50 Prozent der erwirtschafteten Werte vor Ort verbleiben, so eine Erkenntnis der Veranstaltung. Diese Wertschöpfung als echte Chance für die Entwicklung der Kommunen und des Landkreises zu generieren, darin waren sich Landrat Patrick Puhlmann, Verbandsgemeindebürgermeister René Schernikau, Bürgermeister Dirk Zeidler und LENA -Geschäftsführer Marko Mühlstein im Rahmen ihrer Wortbeiträge schnell einig.
Auch auf zahlreiche Fragen konnten im Rahmen der Vorträge Antworten gefunden werden: Wie beeinflussen große Batteriespeicher die Wirtschaftlichkeit von Erneuerbare-Energien-Anlagen? Welchen positiven Einfluss kann die neue „Kommunale Leitlinie für faire Wind- und Freiflächen-PV-Projekte“ des Landesnetzwerks Bürgerenergie auf Kommunikation und Verhandlungen der Kommunen mit Projektentwicklern haben? Wie können dadurch regionale Arbeitsplätze entstehen? Welche Finanzierungsmodelle mit Bürgerbeteiligung können angestrebt werden? Das sind nur einige Beispiele aus der diskussionsfreudigen Gesprächsrunde. Auf die letzte Frage konnten z.B. die Vertreter der DKB zielgenaue Antworten geben.
Mit dem Bürgerwindpark Druiberg wurde von Heimo Kirste, Vorstandsvorsitzender der Bürgerenergiegenossenschaft (Gemeinde Osterwieck), ein echtes Leuchtturmprojekt präsentiert. Der Bürgerwindpark umfasst 13 Anlagen mit insgesamt 72 MW Leistung. Eindrucksvoll konnte er die Angebote aus den Gewinnen des Windparks näherbringen.
Die Präsentationen der Referentinnen und Referenten sind auf der Internetseite der LENA abrufbar.
Das Landesnetzwerk Bürgerenergie und die LENA konnten ein wichtiges Resümee ziehen: die Fakten und beispielhaften Ergebnisse beeindrucken, jedoch ist noch viel Beratung, Unterstützung und die Stärkung des Netzwerks erforderlich, um Bürgerenergieprojekte in allen Regionen des Landes zu etablieren.
Hintergrund zum Landesnetzwerk Bürgerenergie Sachsen-Anhalt:
Die Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt (LENA) hat gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern von Kommunen, Unternehmen und aus der Bürgerschaft das „Landesnetzwerk Bürgerenergie Sachsen-Anhalt“ gegründet. Durch die Bereitstellung und den Austausch von Wissen und Expertise möchte das Netzwerk „Hilfe zur Selbsthilfe“ leisten und damit die Gründung von kommunalen und bürgerschaftlichen Energiegesellschaften erleichtern. Damit soll mehr lokale Wertschöpfung erreicht und der Rückhalt für den Ausbau erneuerbarer Energien in der Bevölkerung vor Ort gestärkt werden. Weitere Informationen unter www.lsaurl.de/Buergerenergie.