Unter dem Motto "Synergien und Energie für die Wohnungs- und Energiewirtschaft" diskutierten am Montag, den 17. Juni 2024, über 120 Expertinnen und Experten aus der (Wohnungs-)Wirtschaft, Energieversorgung, Verwaltung und Politik auf dem ENERGIEFORUM SY(E)NERGIE in Magdeburg über Chancen und Herausforderungen des Transformationsprozesses der Energiewende und insbesondere der Kommunalen Wärmeplanung.
Da die Wohnungswirtschaft und die Energieversorger bei der Energiewende und dem Klimaschutz eine Schlüsselrolle einnehmen, hat die Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt (LENA) das ENERGIEFORUM gemeinsam mit dem Verband kommunaler Unternehmen (VKU), dem Verband der Wohnungswirtschaft (VdW), dem Verband der Wohnungsgenossenschaften (VdWg) und dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) ausgerichtet.
Der VKU-Landesgruppenvorsitzende und Geschäftsführer sowie Sprecher der Geschäftsleitung der Städtischen Werke Magdeburg GmbH & Co. KG, Thomas Pietsch, führte in die Veranstaltung ein: „Das LENA-Forum dient zur Sensibilisierung der Beteiligten, die umfänglich bestehenden Synergiepotentiale zwischen Wohnungswirtschaft und kommunaler Versorgungswirtschaft zu nutzen. Vor allem in der Abstimmung des Zeitpunktes der Gebäudesanierung und der infrastrukturellen Erschließung können die Akzeptanz der Mieter/Nutzer gesteigert und gleichzeitig die Kosten gedämpft werden.“
Digital zugeschaltet war Sachsen-Anhalts Energieminister Prof. Dr. Armin Willingmann. In seiner Videobotschaft appellierte er an den Bund, zeitnah die Weichen für eine nachhaltige Finanzierung der Wärmewende zu stellen: „Fest steht: Klimaneutralität ist nur mit einer konsequenten Wärmewende zu haben. Die aber wird teuer. Für Planung und Umsetzung sprechen wir im kommenden Jahrzehnt mindestens von dreistelligen Milliardenbeträgen. Das können Kommunen, Länder und Energieunternehmen nicht allein stemmen. Deshalb werbe ich dafür, dass der Bund einen Energiewendefonds einrichtet, über den auch private Investoren mit ins Boot geholt werden können. Nur so lässt sich diese enorme, im Sinne des Klimaschutzes zwingend notwendige Herausforderung meistern.“
Jens Zillmann, Verbandsdirektor des Verbands der Wohnungswirtschaft Sachsen-Anhalt ergänzte: „Im Sinne des Transformationsprozesses ist Kommunikation zwischen allen Beteiligten elementar wichtig. Das ENERGIEFORUM Sachsen-Anhalt leistet dazu einen sehr guten Beitrag. Außer Frage steht, dass das Bestreben zum Erreichen der Klimaziele höchste Priorität hat, jedoch müssen die damit verbundenen Aktivitäten auf eine solide wirtschaftliche Basis gestellt werden. Die Wohnungswirtschaftsverbände begrüßen daher ausdrücklich den Vorschlag des Energieministers Sachsen-Anhalts zur Bildung eines Energiewendefonds.“
Dr. Matthias Kuplich, Verbandsdirektor des Verbands der Wohnungsgenossenschaften Sachsen-Anhalt, verbindet mit dem ENERGIEFORUM die positive Botschaft, dass es gelungen ist, die Sichtweisen der unterschiedlichen Akteure auf dem Weg zur Klimaneutralität aus der Versorgungs- und Wohnungswirtschaft zusammenzubringen. Jeder der Beteiligten hat seine eigene Draufsicht. Ein Erfolg kann die Energiewende nur werden, wenn die Gesellschaft insgesamt in einen transparenten Beteiligungsprozess mitgenommen wird. Dies war heute einer von vielen noch folgenden wichtigen Schritten.
Mario Müller, Geschäftsführer der BDEW-Landesgruppe Mitteldeutschland ging in seinem Vortrag auf die Herausforderungen der Kommunalen Wärmeplanung ein: "Die Wärmewende zum Erfolg zu führen, ist eine große Aufgabe für alle kommunalen Akteure. Die Expertise der Energiewirtschaft ist dabei unverzichtbar einzubeziehen. Wir plädieren für einen breiten Stakeholder-Dialog unter Beteiligung der Wohnungswirtschaft als wichtigen Partner im Gesamtprozess."
Marko Mühlstein zieht als Geschäftsführer der Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt folgendes Fazit aus dem diesjährigen ENERGIEFORUM: "Die verschiedenen Sichtweisen der Akteure der Energieversorgung, der Wohnungswirtschaft und der Netzbetreiber zeigen, dass der Transformationsprozess der Energiewende und insbesondere die Kommunale Wärmeplanung nicht nur zwei, sondern mehrere Seiten der Medaille haben. Nicht alle Fragen zur Umstellung der Energieversorgung können heute beantwortet werden, aber es besteht Einigkeit, dass der direkte Austausch und die Vernetzung aller Akteure unabdingbar sind. Aus diesem Grund sind die Einrichtung des 'Runden Tisches kommunale Wärmeplanung Sachsen-Anhalt' und weitere geplante Gesprächsforen auch mit den Kommunen und der Kommunalpolitik goldrichtig. Die LENA bleibt dabei: die Wärmewende ist und bleibt der schlafende Riese, den es zu wecken gilt."
Hintergrund zum ENERGIEFORUM Sachsen-Anhalt:
Das ENERGIEFORUM Sachsen-Anhalt bietet seit Jahren eine Dialogplattform zum Austausch mit verschiedenen Akteuren aus Gesellschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Politik. Es werden gemeinsam Lösungen gesucht, um die anstehenden Herausforderungen nachhaltig, wirtschaftlich und mit gesellschaftlichem Nutzen bewältigen zu können.