Mit großer Freude übergab Energieminister Prof. Dr. Armin Willingmann gemeinsam mit dem Prokuristen der Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt GmbH (LENA), Dirk Trappe, und den Vertreterinnen und Vertretern der Kampagnen-Partner Dr. Nele Herkt von der Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz des Landes Sachsen-Anhalt (SUNK), Peter Busch vom Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU) sowie Maria Nitzschke von der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt e.V. die Preise an die glücklichen Gewinner-Familien.
Im Rahmen der Aktion "Jetzt brandheiß tauschen!" war die LENA im vergangenen Jahr auf der Suche nach den ältesten Backöfen und Kochfeldern des Landes. Der kombinierte Gasbackofen von Familie Hitzeroth aus Schermen (Landkreis Jerichower Land) ist 57 Jahre alt und das älteste Gerät in dieser Kategorie. Familie Bögelsack aus Völpke im Landkreis Börde hingegen darf gleich zwei Siegergeräte ihr Eigen nennen. Sowohl der Elektro-Ofen (einzeln) als auch die Kochplatten der Familie wurden im Jahr 1989 hergestellt. Der älteste kombinierte Elektro-Backofen von Familie Schröter aus Zerbst, die leider nicht an der Preisverleihung teilnehmen konnte, ist sogar stolze 66 Jahre alt und damit das älteste aller eingereichten Geräte.
"Nostalgie hat bei Haushaltsgeräten keinen Platz"
Energieminister Prof. Dr. Armin Willingmann sagte: "Nostalgie hat bei Haushaltsgeräten keinen Platz. Denn mit Blick auf die Umwelt und steigende Energiepreise lohnt sich der Austausch alter Stromfresser gleich doppelt: Wer brandheiß tauscht, tut Gutes für unser Klima und fürs eigene Portmonee. Umso wichtiger ist es, dass die Landesenergieagentur die Menschen in Sachsen-Anhalt dafür sensibilisiert, alte Backöfen, Kochfelder und Co. durch effiziente Neugeräte zu ersetzen. Dieses Engagement unterstütze ich sehr gern."
SUNK-Geschäftsführerin Dr. Nele Herkt pflichtet dem Minister bei: "Natürlich ist es voll und ganz im Sinne der Umwelt, wenn Backöfen, Kochplatten und Co. nicht alle paar Jahre neu gekauft werden. Jedoch wird die Technik in den Geräten immer effizienter. Klar, besonders alte Haushaltsgroßgeräte haben ihren Charme, aber sie fressen auch unnötig viel Energie. Nicht nur der Geldbeutel freut sich da tatsächlich über eine Neuanschaffung. Im Angesicht von Klimawandel und 1,5-Grad-Ziel dankt's der Planet gleich mit."
Energieberaterin Maria Nitzschke von der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt betont: "Als Partner der Kampagne begrüßen wir, dass die LENA mit ihren Tauschaktionen das Bewusstsein für energieeffiziente Haushaltsgeräte schärft. Verbraucherinnen und Verbraucher, die vor einer Neuanschaffung Rat und Entscheidungshilfen bei uns suchen, unterschätzen aufgrund der langen Lebensdauer der Geräte oft das Einsparpotential an Energie und den damit verbundenen Kosten."
Peter Busch, Referent der Landesgruppe des VKU Sachsen-Anhalt, überbrachte indes herzliche Grüße des Landesgruppenvorsitzenden Thomas Pietsch, der terminlich verhindert war: "Die Landesgruppe des Verbandes Kommunaler Unternehmen unterstützt die LENA-Kampagne von Beginn an. In unserem Verband sind Stadtwerke sowie Unternehmen und Verbände der Wasserwirtschaft in Sachsen-Anhalt organisiert. Energieeinsparen, Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind bei diesen Unternehmen nicht nur Schlagworte, sondern bestimmen unser tägliches Handeln. Darum begrüßen wir diese Aktion der LENA. Unsere Kundinnen und Kunden erfahren so - plakativ, aber ohne erhobenen Zeigefinger - wie viel es ausmacht, sich aus Gründen der Energieeffizienz zum Kauf eines modernen und sparsamen Gerätes zu entscheiden", so Thomas Pietsch.
"Mit insgesamt mehr als 2.500 eingereichten Bewerbungen markiert die dreijährige, landesweite Tauschkampagne die quantitativ bisher erfolgreichste Verbraucherkampagne der LENA. Wir bedanken uns ganz herzlich bei unseren Partnern für die kompetente Unterstützung", würdigt LENA-Prokurist Dirk Trappe abschließend sowohl den Kampagnenerfolg als auch die Unterstützung durch die Partner. "Die überaus positive Resonanz auf die Tauschkampagne bestätigt den methodischen Ansatz der LENA, den individuellen Konsum und das auf Energieeffizienz bezogene Nutzungsverhalten bei Haushaltsgroßgeräten in privaten Haushalten durch einen Mix aus multimedial angebotenen Informationen mit einer Chance auf individuelle Vorteile zu verknüpfen und gemeinsam zu adressieren. Im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten ist daher nicht ausgeschlossen, dass dieser Ansatz in den nächsten Jahren wieder aufgegriffen werden wird", so Trappe.
Älteste Geräte und Einsparungen im Überblick
Die folgende Tabelle fasst die Baujahre der ältesten Geräte aus vier Kategorien sowie die durch den Austausch ermittelten prozentualen Stromeinsparungen zusammen.
Kategorie | Baujahr des Geräts | Einsparung ggü. Altgerät | Familienname und Wohnort |
Elektrobackofen und -kochfeld (kombiniert) | 1955 | ca. 30% | Familie Schröter aus Zerbst |
Elektrobackofen (einzeln) | 1989 | ca. 30% | Familie Bögelsack aus Völpke |
Kochfeld (einzeln) | 1989 | ca. 40 % | Familie Bögelsack aus Völpke |
Gasbackofen & -kochfeld (kombiniert) | 1964 | ca. 30 % | Familie Hitzeroth aus Schermen |
Das Durchschnittsalter aller eingereichten Backöfen und Kochfelder liegt bei ca. 28 Jahren.
Hintergrund zur Kampagne:
Mit der Preisverleihung findet die insgesamt dreijährige Kampagne der LENA zur Energieeffizienz von Haushaltsgroßgeräten ihr vorläufiges Ende. Im ersten Kampagnenjahr 2019 wurden die ältesten Kühl- und Gefriergeräte gesucht, 2020 die ältesten Geräte zum Waschen und Trocknen und 2021 die ältesten Backöfen und Kochfelder. Insgesamt haben sich rund 2.500 Haushalte aus ganz Sachsen-Anhalt an den drei Tauschaktionen beteiligt.
Auf die Bereiche "Kühlen & Gefrieren", "Waschen, Trocknen & Spülen" sowie "Kochen & Backen" entfallen in deutschen Haushalten ca. 42 Prozent des Stromverbrauchs. Gemeinsam mit der Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz des Landes Sachsen-Anhalt (SUNK), der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt und dem Verband kommunaler Unternehmen (VKU) verfolgte die LENA mit der Kampagne daher das Ziel, private Verbraucherinnen und Verbraucher für die Thematik der Energieeffizienz von Haushaltsgroßgeräten zu sensibilisieren und zu informieren. Dabei sollte die Aufmerksamkeit auf die eigenen im Haushalt befindlichen Geräte bzw. Großverbraucher und entsprechende Einsparmöglichkeiten durch Nutzerverhalten, Reparatur oder Neukauf gelenkt werden.